FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2018

118 www.fondsprofessionell.at | 2/2018 markt & strategie I fondstipps Foto: © Berenberg Kurzfristige Empfehlungen Bei den kurzfristigen Fondstipps empfehlen 21 der 95 Fondsgesellschaften einen Rentenfonds. Langfristige Empfehlungen Zwölf Investmenthäuser setzen bei den langfristigen Fondsempfehlungen auf ein Produkt, das in Anleihen investiert. Aktien Emerging Markets Aktien Branchen Aktien USA Aktien global Aktien Europa Mischfonds/ Sonstige Alternative Investments Anleihen (ges.) Aktien Japan 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % k ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’18 ’16 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’18 ’16 A uch an den Zinsmärkten scheint es so zu sein, dass angekündigte Katastro- phen ausbleiben. Viele Berichte warnen seit Jahren vor der „Zinswende“, und obwohl diese mit großer Wahrscheinlichkeit schon stattgefunden hat, ist bislang wenig passiert. Seit Mitte 2016 steigen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Deutschland die Renditen von Staatsanleihen, wobei der Franklin-Templeton-Starfondsmanager Michael Hasenstab für zehnjährige US-Staats- anleihen auch schon die Vierprozentmarke am Horizont sieht. Seitens der Anleger nimmt die Skepsis bei Rentenfonds derzeit wieder zu. Nach Rekord- zuflüssen von knapp 115 Milliarden Euro im Vorjahr zogen Anleger laut dem Datenbank- anbieter Mountain-View im angelaufenen Jahr bereits elf Milliarden Euro aus der Fonds- gruppe ab. Rentenfondsempfehlung Für viele Investmenthäuser ist dies kein Grund, keine Rentenfondsempfehlungen aus- zusprechen. Die quartalsweise abgefragten Fondsempfehlungen stiegen hier gegenüber der letzten Befragung im ersten Quartal um knapp 27 Prozent auf 33 Produkte. Bei einer genaueren Betrachtung der Liste zeigt sich, dass die Investmenthäuser dabei besonders auf riskantere Produkte setzen. So erhöhte sich etwa die Zahl der Empfehlungen von Schwellenländeranleihenfonds von zwei auf fünf Produkte. Dieses Anleihensegment erlebt derzeit eine Art Sonderkonjunktur. Wie die Statistik von Mountain-View zeigt, verzeich- neten Emerging-Markets-Bonds 2018 bislang keine Mittelabflüsse. Anleger investierten so- gar weitere neun Milliarden Euro in diese Fondsgruppe. Ebenfalls mehr Empfehlungen von Fondsgesellschaften erhielten Hochzins- anleihen, hier erhöhte sich die Zahl ebenfalls von zwei auf fünf Fonds. Neuer EM-Bond-Fonds Ein Kauftipp der Berenberg Bank zeigt, dass langsam, aber sicher auch im Zinsbereich das Thema Nachhaltigkeit an Terrain gewinnt. Die Bank legt institutionellen, aber auch pri- vaten Investoren den Berenberg Sustainable Emerging Markets Bonds ans Herz. Der von Frederic Waterstraat gemanagte Fonds wurde Ende Jänner lanciert und steht seit April auch in Deutschland Privatkunden offen – die Zu- lassung in Österreich soll demnächst erfolgen. Da das Angebot für Anleger, die auch bei Schwellenländeranleihen auf Nachhaltigkeit Wert legen, bislang eher überschaubar ist, darf Berenberg hier auf Interesse hoffen. Auf Er- tragspotenzial müsse dabei nicht verzichtet werden: „Unsere Strategie weist im Umfeld negativer Zinsen ein überdurchschnittlich ho- hes Ertragsprofil auf. Der durchschnittliche Kupon liegt aktuell bei 5,2 Prozent, die lau- fende Rendite beträgt vier Prozent“ , erklärt Deutschlands älteste Privatbank zu ihrem Fondstipp. Ebenso nähmen fundamentale Stär- ke, Liquidität und Markttiefe in den Schwel- lenländern beständig zu. „Dieses Segment ist mittlerweile so weit gereift, dass zu jeder Zeit eine breite Streuung gewährleistet ist und es auch möglich ist, Nachhaltigkeitskriterien an- zulegen“ , so Fondsmanager Waterstraat. Wegen der zu erwartenden Wende in der Zinspolitik flüchteten Anleger zuletzt aus Rentenfonds. Dennoch raten zahlreiche Fondsanbieter zu der Anlageklasse. Hoch prozentige Empfehlungen Lars Albert von Berenberg empfiehlt aktuell den Berenberg Sustainable Emerging Markets Bonds.

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