FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018

220 www.fondsprofessionell.at | 1/2018 planers, den Kunden an der Hand zu nehmen und zu sagen: ,Was ist dein Lebensziel, was willst du erreichen? Und ich zeige dir den Weg auf.‘ Es geht über die reine Wertpapier- veranlagung hinaus.“ Auf die Frage, ob Kun- den aktiv nach Certified Financial Plannern suchen, erklärt der seit 2007 zertifizierte CFP- Berater und selbstständige Vermögensberater Gerald Kraushofer: „Wir sind noch nicht so weit wie in den USA oder Kanada, wo die Leute sagen: Wenn ich gute Beratung brau- che, nehme ich einen CFP. Aber man merkt, dass wir auf gutem Weg dorthin sind.“ Eine weitere Ausbildungsschiene die vom Verband Financial Planner, aufbauend auf dem CFP angeboten wird, ist die Ausbildung zum Estate Planner (CFEP). Dabei fokussie- ren sich Finanzberater auf eine ältere Klientel, die ihr meist erhebliches Vermögen so auf die Erben übertragen möchte, dass sich alle fair behandelt fühlen. Estate Planner dürfen zwar keine Testamente aufsetzen oder Steuerlasten endgültig berechnen, aber sie können mit Rechts- und Steuerexperten in einem Netz- werk zusammenarbeiten. Außerdem sorgen sie beim Kunden für das gute Gefühl, dass seine Nachfolge zur Zufriedenheit aller gere- gelt ist. „Kunden haben nicht nur ein Veran- lagungsbedürfnis, sie wollen auch wissen: Bin ich abgesichert, und wie sorge ich für meinen Ruhestand vor?“, erklärt Lucius. Masterlehrgang Neben dem Verband Financial Planner gibt es noch weitere Anbieter von höherwertigen Ausbildungsschienen. Etwa die Fachakademie für Finanzdienstleister (FAF): Neben ihrem Diplomlehrgang zum akademisch geprüften Finanzberater bietet die Fachakademie seit Kurzem auch einen eigenen Masterlehrgang für Financial Management an. Dabei handelt es sich um das erste fachspezifische Studium für Anlageberater, das mit einem Master of Science (MSc.) abschließt. Dieser Lehrgang findet in Zusammenarbeit mit der Fachhoch- schule Krems im September 2018 zum ersten Mal statt. Darüber hinaus bietet die FAF auch Onlineseminare, mit denen Berater unter- schiedlichsten Weiterbildungsverpflichtungen nachkommen können. AZIM EL-MORSI | FP vertrieb & praxis I weiterbildung Foto: © Fröhlich Diplomlehrgang akademisch geprüfter Finanzdienstleister Warum empfehlenswert? Der FAF- Diplomlehrgang ist eine berufsspezifische Ausbildung und bietet eine fundierte Wei- terbildung für am Markt tätige Finanzdienst- leister. Außerdem ermöglicht er den Zugang zum Masterlehrgang Financial Management und zu mehreren Gewerben (Vermögensbera- tung, Versicherungsagentur und Unternehmens- beratung u.v.m.). Zusätzlich können Sie durch den Abschluss maximal 60 Stunden der gesetz- lichen und freiwilligen Weiterbildungsverpflich- tung erfüllen. Institut: Fachakademie für Finanzdienstleister Abschluss: Akademisch geprüfter Finanzdienstleister Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Vorkenntnisse: keine notwendig Kosten: 1.770 Euro pro Semester Masterlehrgang Financial Management Warum empfehlenswert? Der Master- lehrgang antwortet auf aktuelle und zukünf- tige Herausforderungen der Branche und verbindet eine wissenschaftlich fundierte Berufsweiterbildung mit marktorientierter Spezialisierung. Außerdem ermöglicht er den Zugang zu dem Masterlehrgang Financial Management und zu mehreren Gewerben (Ver- mögensberatung, Versicherungsagentur und Unternehmensberatung u.v.m.). Zusätzlich können Sie durch den Abschluss maximal 40 Stunden der gesetzlichen und freiwilligen Weiterbildungsverpflichtung erfül- len. Institut: Fachakademie für Finanzdienstleister Abschluss: Master of Sciences (MSc.) Dauer: 3 Semester, berufsbegleitend Vorkenntnisse: Diplomlehrgang der FAF oder Ab- schluss eines wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor- studiums plus zwei Jahre einschlägige Berufserfahrung Kosten: 2.967 Euro pro Semester Gerald Kraushofer, dein Finanzcoach: „Wir sind noch nicht so weit wie in den USA.“ Anlageberater / EIP – European Investment Practitioner Warum empfehlenswert? Der European Financial Practitioner gilt als von der ESMA offiziell anerkannter europaweiter Standard für Anlageberater. Ziel ist es, allen Personen, die über Finanzinstrumente beraten, eine auf- sichtskonforme Ausbildung zu bieten und durch die jährliche Rezertifizierung und die verpflichtende Weiterbildung auch com- pliancegerecht zu sein. Im Zuge der Ausbildung decken Sie außerdem die vollen 15 verpflich- tenden Stunden Fortbildung gemäß Wertpapier- aufsichtsgesetz WAG 2018 und Teile der ver- pflichtenden und freiwilligen 40 beziehungs- weise 60 Stunden ab. Institut: BEC, Hypo Bildung, ÖPWZ-Finanzlehrgänge (in Akkreditierung), Volksbank Akademie (in Akkreditierung) Zertifizierung: Verband Financial Planner Titel: EIP – European Investment Practitioner Dauer: Online-Training, 6 Tage Präsenztraining Vorkenntnisse: keine Kosten: 2.494–2.820 Euro Prof. (FH) Mag. Otto Lucius, Verband Financial Planner: „Der Kunde hat ein umfassendes Bedürfnis.“

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