FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018

176 www.fondsprofessionell.at | 1/2018 kannter vermögensverwaltender Fonds, der mit ähnlichen Problemen kämpft. Ariqon Konservativ Obwohl der Fonds in den Vorjahren an Vo- lumen eingebüßt hat – Ende 2014 lag es noch bei 160 Millionen Euro, 2016 noch bei etwas mehr als 130 Millionen Euro, aktuell sind es laut Mountain-View-Daten 124,8 Millionen Euro –, konnte sich der primär über die Supris-Vertriebspartner (vormals Ariconsult) verkaufte Fonds in den Ranglisten halten. Der von Michael Hanak gema- nagte Fonds hat sich im Vergleich zur Vorjahresauswertung sogar um einen Platz verbessert, ob- wohl es in der aktuellen Zins- landschaft für Rentenfonds lau- fend schwieriger wird, noch Er- träge zu erwirtschaften. Der Kon- servativ schaffte 2017 dement- sprechend nur noch ein Plus von 2,53 Prozent, ein Blick auf die Verkaufsschlager des zweiten Halbjahrs 2017 zeigt dann auch, dass der Fonds in der Liste deut- lich abgerutscht ist. Lag er im er- sten Halbjahr 2017 noch auf Platz sechs der meistverkauften Fonds, so rangierte er zuletzt nur noch auf Platz 16. Bei genauerer Ana- lyse zeigt sich, dass der Ariqon Konservativ in der Liste der größten Bestandsfonds in erster Linie aufgrund der Vertriebs- schwäche des Vorjahreszweiten Ethna-Aktiv einen Platz gutmachen konnte. Beim Flaggschifffonds des Schweizer Vermögens- verwalters Luca Pesarini dürfte das Neuge- schäft wohl zum Erliegen gekommen sein. Probleme beim Ethna-Aktiv Erstmals seit 2012 findet sich der Ethna- Aktiv nicht mehr auf der Liste der meistver- kauften Fonds des vergangenen Halbjahres. Dabei konnte der Fonds das Jahr 2017 im- merhin mit einem Plus von sechs Prozent ab- schließen. Den Anlegern dürfte allerdings das Jahr 2016 mit einem Minus von 4,7 Prozent noch im Magen liegen. Darüber hinaus hat Morningstar dem mehr als sechs Milliarden Euro schweren Portfolio Mitte September 2017 das qualitative Rating entzogen. Bis da- hin wurde der Fonds mit der Note „Neutral“ beurteilt. Da jedoch keine Aussicht auf eine nachhaltig bessere Entwicklung des ins Strau- cheln geratenen Produkts erkennbar gewesen sei, so Morningstar, wurde die Benotung ein- gestellt. Die Analysten bezweifeln, dass die früheren Ergebnisse angesichts des hohen Fondsvolumens, der Veränderungen im Eth- na-Team und im Investmentansatz ohne Wei- teres wiederholbar seien. „Unser Ansatz war in einigen Bereichen nicht ausreichend for- malisiert. Daran haben wir gearbeitet“, gibt Thomas Herbert, einer der Fondsstrategen des Ethna-Aktiv, auf Nachfrage zu. Dabei gab es für die schwache Performance des Jahres 2016 durchaus vernünftige Gründe, Herbert dazu: „Die Unruhe im Markt hatte sich bis Anfang 2016 zu einer Panik ausgewachsen. Es schien durchaus möglich, dass sich die Korrektur zu einem Crash ausweitet. So ent- schlossen wir uns zumAusstieg. Damit sollte unser Versprechen an die Anle- ger, größere Verluste zu vermei- den, gehalten werden.“ Dann drehte die Börse jedoch, und der Ethna-Aktiv verpasste große Tei- le der folgenden Rally. „Der Auf- schwung verlief so rasch, dass er- hebliche Teile der Erholung an uns vorbeizogen.“ Damit rutschte der Fonds hinter Konkurrenten, die die Schwankungen aussaßen. „Hätten wir die Turbulenzen durchgestanden, wären wir besser gefahren. Aber dann hätten wir riskiert, das Versprechen an die Anleger, höhere Verluste zu ver- meiden, zu brechen“, argumen- tiert Herbert. Mit der stärkeren Trennung zwischen taktischer und strategischer Komponente will das Management solche Marktumschwünge künftig bes- ser handhaben. Zudem werde das Team zusätzliche Instrumente zur Absicherung einsetzen, um so flexibler reagieren zu können. Während Carmignac Patrimoine vertrieb & praxis I bestseller der pools Thomas Herbert, Ethenea: „Unser Ansatz war in einigen Bereichen nicht ausreichend formalisiert.“ Markus Harrer, die Plattform: „Rund 25 Prozent des Neugeschäfts entfallen beim Patrimoine auf Sparpläne.“ Foto: © Marlene Fröhlich Anteile der Fondsarten Die Betrachtung der Aufteilung aller abgegebenen Topumsatzlisten der vergangenen Umfragen nach Volumen der Fonds in den jeweiligen Assetklassen zeigt, dass der Anteil an Mischfonds weiter steigt. n Aktienfonds n Anleihenfonds n Geldmarktfonds n Immobilienaktien n Immobilienfonds n Misch-/Dachfonds n Sonstiges 2 2/2011 38,10 % 36,37 % 0,42 % 2 ,64 % 6,25 % 16,22 % 1/2012 29,90 % 46,7 % 1,95 % 2 ,1 % 1,4 % 17,94 % 2/2012 26,95 % 50,25 % 1,39 % 1 ,64 % 0,25% 19,38 % 1/2013 20,68 % 56,69 % 1,20 % 1,57 % % 1,07 % 0,18% 18,61 % 2/2013 29,26 % 48,42 % 2,13 % 2,3 % 17,89 % 0,11% 1/2014 25,89 % 53,45 % 1,82 % 2,86 % 15,88 % 2/2014 27,14 % 54,33 % 3,09 % 2,5 4 % 12,66 % 1/2015 28,25 % 51,88 % 1,72 % 2,5 2 % 15,63 % 2/2015 25,36 % 50,21 % 5,17 % 5,57 % 13,69 % 1/2016 38,81 % 41,18 % 4,55 % 3,72 % 11,74 % 2/2016 28,58 % 45,08 % 2,73 % 3,11 % 8,22 % 12,28 % 1/2017 25,33 % 51,60 % 7,16 % 1, 56 % 3,19 % 11,18 % 2/2017 25,93 % 57,68 % 3,16 % 0, 9 9 % 4,18 % 13,07 % 0,24%

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