FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018

fonds & versicherung I peter humer | uniqa 154 www.fondsprofessionell.at | 1/2018 Foto: © Marlene Fröhlich | Luxundlumen N ach dem überraschenden Wechsel des bisherigen Vorstandsvorsitzen- den der Uniqa Österreich ins Fi- nanzministerium herrschte bei Österreichs größter Versicherung kurzfristig Aufruhr. Ein Nachfolger für Hartwig Löger musste rasch gefunden werden. Erschwerend kam hinzu, dass Löger nicht nur Vor- standsvorsitzender war, sondern auch das wichtige Vertriebsressort leitete. Ersatz fand die Gesellschaft schließlich in den eigenen Reihen. Vorstandsvorsitzender wurde der bisherige Finanz- und Risiko- vorstand Kurt Svoboda, unterstützt wird er von Peter Humer, der als Vertriebsvor- stand künftig für die Bereiche angestellter Außendienst, Generalagenturen und den Maklervertrieb von Uniqa Österreich zu- ständig sein wird. Parallel zu seiner neuen Aufgabe bleibt Humer auch weiterhin Uniqa- Landesdirektor für Salzburg. Im Gespräch erklärt der neue Vorstand, wie er das alles unter einen Hut bekommt und was er für die Zukunft plant. Herr Humer, wie war das im Dezember, als Sie gehört haben, Sie müssen jetzt übernehmen, nachdem Hartwig Löger ins Finanzministerium gewechselt ist? Peter Humer: Das war für uns alle natürlich überraschend. Als ich das Angebot bekom- men habe, musste ich aber nicht lange über- legen. Nachdem ich unser Haus sehr gut ken- ne und in den letzten Jahren immer Vertriebs- verantwortung im Konzern übernommen hat- te, war das eine Riesenchance, und die habe ich ergriffen. Unser Ziel ist es nun, auch im Vertrieb weiter zu wachsen. Daher glaube ich, dass es für Uniqa wieder wichtig war, einen eigenen Vertriebsvorstand zu haben. Und ich sage es auch ganz offen: Diese Forderung kam auch von unseren Vertriebspartnern und auch von den eigenen Vertriebsagenturen und demAußendienst. Wie geht es Ihnen nun drei Monate spä- ter – was hat sich für Sie verändert? Es geht mir sehr gut. Ich habe meine Karriere ja bei der Bundesländer Versicherung begon- nen und bin somit mittlerweile schon seit 22 Jahren für Uniqa tätig. Da ich in der Vergan- genheit schon oft an zentralen Projekten mit- gearbeitet beziehungsweise sie verantwortet habe, war der Wechsel nach Wien keine große Umstellung. Zudem bin ich auch in der Ver- gangenheit bei den Vorstandssitzungen als Vertreter der Regionen mit dabei gewesen. Für die Landesdirektion in Salzburg sind Sie weiterhin zuständig. Gibt es Pläne, diese Position neu zu besetzen? Während der vergangenen neun Jahre konnte ich in Salzburg ein entsprechendes Team auf- bauen. Aktuell habe ich zwei Personen als meine Stellvertreter eingesetzt, die sich nun um meine Agenden kümmern. Der- zeit bin ich drei bis vier Tage in Wien und einen Tag in Salzburg, das hat sich gut eingespielt. Nach den ersten zwei, drei Monaten kann ich somit sagen, dass das gut läuft. Da bin ich auch auf meine Mannschaft sehr stolz, dass diese mich so gut unterstützt. Also ein ganzes Bundesland plus dann den gesamten Vertrieb für ganz Öster- reich zu leiten, muss schon recht auf- wendig sein. Wie muss man sich das vorstellen? Vertrieb ist ja nichts Neues für mich. Ich mache das seit über 20 Jahren. Während es in Wien vor allem um Themen wie die internen Prozesse geht, steht in Salzburg der Kundenkontakt im Vordergrund. Nicht nur den Uniqa Tower zu sehen, sondern auch wei- terhin beim Kunden unterwegs zu sein, ist wichtig. Diese Abwechslung motiviert mich zusätzlich. Sie haben die Vertriebsverantwortung allerdings in einer schwierigen Zeit über- nommen. Regulatorische Themen wie Mifid II, IDD und die Datenschutz- Grundverordnung beschäftigen die Fi- nanzbranche massiv. Natürlich, Themen wie die IDD und die Da- tenschutz-Grundverordnung nehmen uns der- zeit sehr stark in Anspruch. Aufgrund der IDD müssen wir etwa den Beratungsprozess ent- sprechend anpassen. Um zu vermeiden, dass der Kunde ein für ihn nicht geeignetes Versi- cherungsanlageprodukt erwirbt, sind vor der Beratung die notwendigen Informationen ein- zuholen. Das ist grundsätzlich auch positiv zu sehen, weil es ja dem Kunden entgegen- kommt und für möglichst viel Transparenz sorgt. Danach richten wir auch die Produkte aus. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein interner Aufwand. So haben wir eine digitale Beratungsunterlage entwickelt, wo wir den Dr. Peter Humer ist seit Dezember des Vorjahres neuer Vertriebsvorstand bei Uniqa Österreich . Im Interview spricht der Oberösterreicher über seine neue Tätigkeit, die jüngst eingeführte fondsgebundene Lebensversi- cherung und die Herausforderungen, die IDD und Datenschutz-Grundverordnung mit sich bringen. „Es geht auch ohne Garantie » Das war für uns alle natürlich überraschend. Als ich das Angebot bekommen habe, musste ich aber nicht lange überlegen. « Dr. Peter Humer, Uniqa Dr. Peter Humer Der geborene Linzer (47) ist seit 1996 im Uniqa-Konzern tätig. Im Jahr 2000 wurde er Regionaldirektor für den Außendienst und in weiterer Folge auch für den General- agenturvertrieb in Oberösterreich. Seit 2008 war er als Area Manager für Vertriebsagenden in Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Polen, Tschechien und der Slowakei mitverantwortlich. Ab 2009 war er Vorstands- sprecher der Salzburger Landes-Versicherung und Uniqa- Landesdirektor für Salzburg. Humer hat an der Kepler- Universität in Linz Betriebswirtschaftslehre und Wirt- schaftswissenschaften studiert.

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