FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2016

STUDIE Wir Deutschen und das Geld Bleiben die Deutschen ihrer Bank treu? Wie oft lassen sie sich beraten? Und welche Anla- geprodukte kommen für sie in Frage? Ant- worten auf diese und viele andere Fragen gibt das jüngst erschienene Buch „Wir Deutschen und das Geld“ (Edel Books). Die Erkenntnis- se basieren auf Umfragen des Kölner Markt- forschungs- und Beratungsinstituts Yougov. Auf dieser Seite hat FONDS professionell einige Ergebnisse grafisch aufbereitet. Finanzberater können daraus mehrere Schlüs- se ziehen: Viele Mitbürger haben zwar er- kannt, dass mit dem Sparbuch in einer Null- zinswelt nichts mehr zu holen ist. Sie davon zu überzeugen, ins Risiko zu gehen, um sich die Chance auf Rendite zu bewahren, bleibt aber schwierig. Immerhin: Dass es hohen Bedarf an Beratung gibt, steht außer Frage. Yougov-Umfragen | Banken, Berater, Geldanlage Vier von zehn Bankkunden sprechen mindestens einmal im Jahr mit ihrem Berater „Wie häufig besprechen Sie sich mit einem Bankberater?“ 16 www.fondsprofessionell.de | 4/2016 news & products I investmentfonds Nie Seltener Alle vier bis fünf Jahre Alle zwei bis drei Jahre Einmal im Jahr Einmal im halben Jahr Einmal im Monat K 19 % 24 % 4 % 13 % 25 % 12 % 3 % Viele Kunden sind ihrem Institut sehr treu „Wie lange sind Sie schon Kunde Ihrer Bank?“ Zehn Jahre und länger 69 % 2 bis 9 Jahre 25 % W eniger a ls zwei Jahre 6 % Nähe ist wichtiger als gute Beratung „Warum sind Sie Kunde bei Ihrer Hauptbank?“ Weil ich dort gut beraten werde. Weil die Gebühren besonders günstig sind. Weil die Bank mir generell sympathischer ist als andere. Weil ich schon immer dort Kunde war. Weil die Filiale bei mir in der Nähe liegt. 31 % 27 % 30 % 42 % 44 % Nur wenige sind bereit, für eine höhere Rendite Verluste in Kauf zu nehmen „Welche Aussage trifft am ehesten auf Ihr Investitionsverhalten zu?“ Berater ächzen unter der Regulierung – doch viele Kunden nehmen sie gar nicht wahr „Welche neuen Maßnahmen für mehr Anlegerschutz kennen Sie?“ Keine dieser Maßnahmen Sonstige Maßnahmen Stärkung der Honorarberatung Verschärfte Qualifizierung der Berater Offenlegung der Provisionen Produktinformationsblätter Schutz der Kleinanleger auf dem grauen Kapitalmarkt Haftung der Dienstleister bei Fehlberatung Einlagensicherungsfonds für Spareinlagen Beratungsprotokoll W 14 % 20 % 25 % 33 % 2 7 % 26 % 27 % 35 % 45 % Wenig Perspektive für Zinsprodukte „Ihre Meinung zu folgenden Anlageformen?“ (ausgewählte Antworten) Zertifikate, ETFs Immobilienfonds Rentenfonds Festgeld Aktienfonds Bausparvertrag Tagesgeld Sparbuch Habe ich Ist mir nicht geheuer Lohnt sich nicht mehr 32 % 4 % 51 % 30 % 7 % 34 % 22 % 10 % 29 % 12 % 20 % 8 % 10 % 8 % 35 % 9 % 15 % 22 % 4 % 21 % 10 % 3 % 21 % 8 % Betrifft mich nicht, da ich kein Geld zum Investieren habe. Für hohe Renditen riskiere ich etwas, auch wenn ich dabei Geld verliere. Mit kleineren Beträgen riskiere ich schon mal was. Ich möchte mein Geld auf keinen Fall verlieren. 42 % 15 % 5 % 29 % Zahlreiche Sparer haben immerhin erkannt, dass sich mit Sparbuch oder Festgeld künftig kaum noch Geld verdienen lässt. Riskantere Formen der Geldanlage sind vielen aber nicht geheuer. Auf Finanzbe- rater wartet viel Aufklärungsarbeit. Dass seit Jahren ein Beratungs- protokoll Pflicht ist, hat immerhin fast jeder zweite Bankkunde gemerkt. Andere Maßnahmen sind kaum bekannt. Von einer Stärkung der Honorarberatung etwa wissen bislang nur die wenigsten. Hat eine Bank einen Verbraucher einmal von sich überzeugen können, wandert er so schnell nicht ab. Quelle: Yougov-Umfragen 2015/16, erschienen in „Wir Deutschen und das Geld“, Edel Books | © FONDS professionell 2016

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